Freiheit und Erinnerungskultur

© Sören Pinsdorf / LUH
Fragment des ehemaligen DDR-Grenzzauns, Streckmetall

Die Friedliche Revolution in der DDR 1989 gilt als Sternstunde der Freiheit. Für die historische Demokratie- und Diktaturforschung ist die Auseinandersetzung mit diesem Ereignis ebenso zentral wie die Geschichte der deutschen Teilung. Über Jahrzehnte war der sogenannte Eiserne Vorhang, der die innerdeutsche Grenze hermetisch abriegelte, ein Symbol der Unfreiheit und materielle Manifestation eines repressiven Staatssystems, das die individuellen Freiheitsrechte seiner Bürgerinnen und Bürger massiv einschränkte.

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Die innerdeutsche Grenze in der Feldmark

Auch 35 Jahre nach dem Mauerfall gibt es in unserer Gesellschaft eine intensive Debatte darüber, wie an die deutsche Teilung und die DDR erinnert wird. Aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive ist dabei völlig unstrittig, dass es bei der Auseinandersetzung mit der deutschen Teilungsgeschichte stets darum gehen muss, Geschichte in ihren Widersprüche und Ambivalenzen zu analysieren. Dieser Ansatz und die damit verbundene Offenheit ist für das Projektteam auch mit Blick auf das derzeit am IDD durchgeführte Projekt „Die innerdeutsche Grenze in der Feldmark“ maßgeblich gewesen.

Das Projekt nimmt eine  alltags- und regionalgeschichtliche Perspektive ein und fragt danach, wie die Bewohner*innen sowohl auf der westdeutschen als auch auf der ostdeutschen Seite der Grenze die Teilung erlebten und wie diese bis heute nachwirkt. Im Fokus steht dabei eine Region, die über Jahrzehnte unmittelbar und in ganz besonderem Maße von der deutschen Teilung betroffen gewesen ist. Auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen) und des Altmarkkreises Salzwedel (Sachsen-Anhalt) bestanden vor 1945 umfassende Verflechtungen und Verbindungen, die als Folge der Teilung für Jahrzehnte unterbrochen bzw. massiv eingeschränkt wurden.

2023 wurden 20 narrative autobiografische Interviews mit Zeitzeugen geführt, die sowohl nach sozialwissenschaftlichen als auch geschichtswissenschaftlichen Standards analysiert und ausgewertet wurden. Ausgewählte Auszüge aus diesen Interviews werden im Herbst 2024 für eine Wanderausstellung aufbereitet.

Projektförderung und Projektpartner, siehe Projektwebseite

Video zum Forschungsprojekt

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Interviewauszug: „Das wir Freiheit plötzlich atmen durften“

Michael Kleemann, im November 1989 als Pastor in Salzwedel tätig, erinnert sich im Gespräch mit Denise Hoins an die unmittelbare Wendezeit und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Menschen in der Region.

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Fotogalerie

Beteiligte Forschende

Porträtfoto von Prof. Dr. Detlef Schmiechen-Ackermann Porträtfoto von Prof. Dr. Detlef Schmiechen-Ackermann Porträtfoto von Prof. Dr. Detlef Schmiechen-Ackermann © LUH
apl. Prof. Dr. Detlef Schmiechen-Ackermann
Porträtfoto von Dr. Christian Hellwig Porträtfoto von Dr. Christian Hellwig Porträtfoto von Dr. Christian Hellwig © LUH
Dr. Christian Hellwig
Porträtfoto von Karolin Quambusch Porträtfoto von Karolin Quambusch Porträtfoto von Karolin Quambusch © LUH
Karolin Quambusch

Am Institut für Didaktik der Demokratie arbeiten apl. Prof. Dr. Detlef Schmiechen-Ackermann, Dr. Christian Hellwig und Karolin Quambusch M.A. unter anderem zur Geschichte der innerdeutschen Grenze. In seinem aktuellen Forschungsprojekt „Die innerdeutsche Grenze in der Feldmark“ führt das Projektteam Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, um deren autobiografischen Erinnerungen an die deutsche Teilung für die Zukunft zu bewahren und für die geschichtswissenschaftliche Arbeit nutzbar zu machen.

Kontakt im Referat für Kommunikation und Marketing

Mechtild Freiin von Münchhausen
Leitung
Adresse
Welfengarten 1
30167 Hannover
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